Riechtraining bei Geruchsverlust

 

 

Riechtraining bei Geruchsverlust Nach bzw. während einer Coronainfektion leiden viele Patienten unter Geruchsverlust oder einer Geruchsverschiebung. Coronaviren greifen die Riechzellen an und die Duftmoleküle finden dadurch ihre dazu passenden Rezeptoren nicht mehr. Dadurch entsteht dann der Geruchsverlust. Experten meinen, dass ca. 10% des Geruchssinnes verloren gehen können. Oft ist der Geruchsverlust auch das einzige Symptom bei einer Coronainfektion. Häufig kommt es aber auch zu einer Geruchsverschiebung, dabei riecht man zwar noch, nimmt den Duft aber anders wahr. Zum Beispiel: Kaffee riecht nach Spülmittel.

 

Über das Riechtraining trainiert/regeneriert man die Zellen wieder. Schon 2009 machte Prof. Hummel aus Dresden eine Studie zum Thema Riechtraining. Die Studie dauerte 12 Wochen. Dabei wurden Personen mit einen Geruchsverlust mit unterschiedlichen Ursachen (Kopfverletzungen, schweren Atemwegsinfektionen,…) getestet.

 

Eine Gruppe bekam 2x täglich vier verschiedene Düfte zu riechen (Rose, Zitrone, Eukalyptus, Nelke), die andere Gruppe hatte kein Riechtraining. Beide Gruppen wurden zu Beginn und am Ende der Studie mit einen „Sniffin´stick“ auf Geruch getestet. Die Gruppe, welche das Geruchstraining absolvierte hatte am Ende der Studie ein besseres Ergebnis, als die Gruppe die nicht teilnahm.

 

Geeignete ätherische Öle dafür sind:

• 1 ätherisches Öl, welches einen intensiven Reiz in der Nase auslöst wie zum Beispiel Pfefferminze, Lemongras, Myrte türk, Eukalyptus gobulus, Niaouli
• 1 Blütenöl – Rose, Lavendel, …….
• 1 Zitrusduft – Limette, Zitrone, Grapefruit, Bergamotte,...
• 1 würziges Öl - Nelkenknospe , Basilikum, Zimtblätter,...

 

Anwendung:

Je einen Tropfen in ein Glas mit Meersalz tropfen oder in 4 Riechstifte vorbereiten und in jeweils einen Stift 5 Tropfen eines ätherischen Öls geben. Prof. Hummel Thomas empfiehlt morgens und abends je 15-30 Sekunden an jedem Glas riechen – am besten den Geruch mit einer Erinnerung verknüpfen. Zum Beispiel wenn man Pfefferminze riecht, dass man sich das Wort Pfefferminze vorsagt, sich vorstellt wie die Pfefferminze aussieht und sich an das erfrischende Gefühl einer Pfefferminze erinnert. Lassen sie sich zwischen den einzelnen Düften immer ein wenig Zeit um ihre Nase zu neutralisieren.

Am Anfang wird man eventuell noch keinen oder nur sehr leichten Duft riechen.

 

Aber beim Riechtraining geht es nicht darum den Geruch zu erkennen, sondern nur um das Wahrnehmen. Ziel des Riechtrainings ist, neue Verschaltungen im Gehirn zu bilden welche die Funktion der Geschädigten Zellen übernehmen. Es ist wichtig das Riechtraining regelmäßig durchzuführen, dann treten nach etwa 6 Monaten bereits Verbesserungen auf. Das heißt mit viel Geduld und Regelmäßigkeit repariert sich das olfaktorische System langsam wieder.

 

Wenn der Geruchsinn dann langsam wieder kommt, kann man auch mit einen Blindtaining starten. Dabei bittet man eine zweite Person, verschiedene Duftproben anzureichen. Anschließend versucht man, mit geschlossenen Augen, den Duft zu erraten. Riechtraining ist auch gut für Alzheimer und Parkinson Patienten, vor allem im Anfangsstadium. Der Verlauf kann dadurch etwas verzögert werden. Dufttraining kann aber auch vorbeugend wirken.

 

Körperliche Anwendungen von Vitamin A haltigen fetten Ölen dienen ebenfalls zur Regeneration des Riechsinns. Dazu eignen sich Sanddornfruchtfleischöl, Wildrosenöl oder Aprikosenkernöl.

 

Hierfür kann man entweder das fette Öl selbst verwenden oder eine Mischung herstellen.

 

Befeuchtendes Nasenöl (Rezept von Primavera)

• 5ml Aprikosenkernöl 5ml Rosenhydrolat
• 2 Tropfen Ravintsara
• 1 Tropfen Benzoe Siam

 

Dies auf ein Wattestäbchen geben und vorsichtig damit die Nase befeuchten.

 

Du bist betroffen, oder kennst jemanden der unter Geruchsverlust leidet?

Dann vereinbare doch einfach einen Termin mit mir und wir erstellen gemeinsam ein individuelles Riechtraining mit Riechstiften für dich!